GEGENREDE

Datum: 15.8.2008

Sehr geehrter Herr ...,

Herr Lämmel dankt Ihnen für Ihre Email vom 12.08.2008. Er hat mich gebeten, Ihnen in seinem Auftrag zu antworten.

Zu Ihrer 1. Frage: Herr Lämmel stimmt dieser Aussage so pauschal nicht zu. Ein jedes Modell lebt von Reduktion komplexer Zusammenhänge. Deswegen ist es ja ein Modell. Insofern kann ein jedes Modell die Realität nie 100%ig abbilden. Gleichwohl lassen sich mit Modellen Voraussagen über Wirkungsmechanismen des Marktes und über Politikmaßnahmen in einer Marktwirtschaft treffen.

Zu Ihrer 2. Frage: Es gibt eine Vielzahl makroökonomischer Modelle, die größtenteils computerbasiert arbeiten. Stellvertretend seien die Modelle von Solow, Romer, die Monte-Carlo-Simulation, die makroökonomischen Modelle des IAB sowie Modelle aus der Spieltheorie bekannt. Bitte informieren Sie sich selbst über die Modelllandschaft. In einer Marktwirtschaft entsteht bei flexiblen Preisen in keinem der Modelle "Überproduktion". Gerade nach oben hin sind die Preise ja in der Realität als flexibel anzusehen. In den Wirtschaftswissenschaften wird vielmehr der Sonderfall von "Unterproduktion" infolge nach unten hin starrer Preise und Löhne diskutiert.

Zu Ihrer 3. Frage: Da Herr Lämmel Ihre Prämisse nicht teilt, handelt es sich bei dem Festhalten an der prinzipiellen Möglichkeit von Ausgleichs- und Steuerungsmechanismen in der Marktwirtschaft auch nicht um eine Illussion.

Mit freundlichen Grüßen
Marcus Ritschel
Büro Andreas Lämmel MdB